Flexibel studieren an der TU Darmstadt

Auf einen Blick


Für: Studierende, Lehrende, Hochschulpersonal


Themen: Teilzeitstudium weiterentwickeln und ausbauen, berufserfahrene Studierende gezielt fördern, Lehramtsstudium in Teilzeit, passgenaues Biologiestudium folgt fachnaher Berufsausbildung, Grundlagen Informatik individuell erarbeiten, Gründe für Studienabbrüche analysieren


Ort: Technische Universität Darmstadt


Dieses Studium passt zu mir …


Die Gruppe der Studierenden wird immer heterogener. Die TU Darmstadt geht daher neue Wege. Sie entwickelt Angebote, mit denen Studierende ihren Studienverlauf stärker an die eigene Lebenssituation anpassen können.
Eine Möglichkeit zeitlich flexibel zu studieren, ist das Teilzeitstudium. Dieses Studienmodell existiert an der TU Darmstadt seit 2012 in hessenweit einzigartiger Form und ist in fast allen Fächern möglich. Immer mehr Studierende entscheiden sich dafür, ihre Studienzeit an der Universität offiziell zu strecken. Ein Bachelorstudium ist dann nicht auf 6 Semestern Vollzeitstudium, sondern auf 9 oder 12 Semestern in Teilzeit ausgelegt. Mit QuiS-Flex soll dieses Modell noch weiter an die veränderten Lebensbedingungen unserer Studierenden angepasst werden.

Studienverläufe und Lebenssituationen verbinden

Das gymnasiale Lehramtsstudium verlangt von seinen Studierenden bisher vollen Einsatz. Ein formales Teilzeitstudium war in der Vergangenheit hier nicht möglich. Das soll nun anders werden. Ein Teilzeit-Lehramtsstudium ist dank QuiS-Flex in Vorbereitung. Dabei gilt es gleich zwei Hürden zu überwinden: Zum einen müssen Teilzeitstudienpläne entworfen werden, die für zwei gleichberechtigte Fächer und die Bildungswissenschaften funktionieren. Zum anderen müssen die Praxisphasen in den Schulen neu gedacht werden, die bisher auf eine Vollzeittätigkeit ausgelegt sind. Ein Ansatz könnte darin liegen, außeruniversitäre Erfahrungen zu begleiten und zu berücksichtigen, denn schon heute versuchen viele Studierende ihr Studium mit einer Tätigkeit als Vertretungs- bzw. Tariflehrkraft an einer Schule zu vereinbaren.

Nach der Ausbildung ins Studium

Auch am Fachbereich Biologie arbeitet man an flexibleren Studienmodellen. Hier stehen Studierende im Fokus, die bereits eine fachnahe Berufsausbildung beispielsweise zum/zur Biologisch-Technischen Assistent:in/Biologielaborant:in oder Chemisch-Technischen Assistent:in/Chemielaborant:in absolviert haben. Diese Studierenden haben im Rahmen ihrer Ausbildung bereits Fachkenntnisse und Fertigkeiten erworben, für die ein vereinfachtes, pauschalisiertes Anrechnungsverfahren entwickelt werden soll. Durch diese und weitere Flexibilisierungsmöglichkeiten im Studienverlauf soll eine Berufstätigkeit parallel zum Studium und das Wahrnehmen von familiären Verpflichtungen ermöglicht werden. Flankierend sollen passende Beratungs- und Unterstützungsangebote etabliert werden, um Hürden abzubauen und den Übergang in das Studium zu erleichtern. Abschließend wird im Rahmen des Pilotprojekts überprüft, ob diese Einzelmaßnahmen zu einem eigenen Studientrack für fachnah beruflich qualifizierte Studierende weiterentwickelt werden können.

Ein Baukaustensystem zur Lernplanung erlaubt allen Studierenden, neben den benötigten Fachveranstaltungen passgenau fehlende fachliche und über-fachliche Kompetenzen zu erwerben.

Baukastensystem zur Lernplanung

Einen anderen Weg zur Flexibilisierung des Studiums geht der Fachbereich Informatik. Informatik ist die Schlüsseldisziplin des 21. Jahrhunderts. Viele Studienanfänger:innen möchten hier ihren Abschluss erwerben. Allerdings halten schon die Vorlesungen im Grundlagenbereich zahlreiche Herausforderungen bereit. Je nach Vorkenntnissen oder Kompetenzen können diese von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ausfallen. Mit der QuiS-Flex-Förderung soll ein Baukastensystem zur Lernplanung entwickelt werden, das allen Studierenden erlaubt, neben den benötigten Fachveranstaltungen passgenau fehlende fachliche und über-fachliche Kompetenzen zu erwerben. Ziel ist es, durch die individuelle Ausgestaltung des Grundlagenbereichs mehr Studierende zum Studienerfolg zu führen.
In einem weiteren Teilprojekt wird die QuiS_Flex_Förderung dazu eingesetzt, um die konkreten Herausforderungen und Barrieren im Studium unter die Lupe zu nehmen. Wir analysieren die Gründe, warum sich Studierende entscheiden, ihr Studium anzubrechen und entwickeln daraus weitere Handlungsmöglichkeiten für die TU Darmstadt – Ziel ist es dabei, ein erfolgreiches Studieren für alle zu ermöglichen.


Ansprechpartner*in

Dr. Lydia Seibel, Technische Universität Darmstadt


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