Über QuiS

Was ist QuiS?

QuiS ist ein Programm der hessischen Landesregierung zur Förderung der Qualität in Lehre und Studium und zur gezielten Lehrentwicklung. Die Lehre an Hochschulen wird aktuell durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst: die Diversität der Studierenden, Veränderungen in Folge der Corona-Pandemie, das Zusammenspiel von analogen und digitalen Lehrangeboten, die Integration von KI sowie die Flexibilisierung des Studiums.

QuiS unterstützt die hessischen Hochschulen, an diesen – aber auch anderen – Themen konzeptionell zu arbeiten, und fördert Pilotmodelle und Umsetzungsschritte. Die Durchlässigkeit im Bildungssystem zu erhöhen, Studierenden ein chancengerechtes Studium zu ermöglichen und sie zu einem erfolgreichen Studienabschluss zu führen, sind dabei wesentliche Ziele des Programms.

QuiS steht für „Hohe Qualität in Studium und Lehre, gute Rahmenbedingungen des Studiums“. Das Programm wird über fünf Jahre mit mehr als 130 Mio. Euro aus Mitteln des Zukunftsvertrags „Studium und Lehre stärken“ finanziert.


Welche Ziele verfolgt QuiS?

Das Programm QuiS („Hohe Qualität in Studium und Lehre, gute Rahmenbedingungen des Studiums“)

  • fördert Chancengerechtigkeit und Gleichstellung im Studium
  • will die Übergänge von Schule zur Hochschule sowie zwischen beruflicher und akademischer Bildung erleichtern
  • fördert die Studienorientierung und trägt dazu bei, Studienerfolg zu verbessern
  • stärkt die Studieneingangsphase und die Beratung der Studierenden
  • trägt zur Verbesserung der Studienbedingungen und der Flexibilisierung des Studiums bei
  • fördert die Internationalisierung des Studiums und die Mobilität der Studierenden
  • fokussiert die Qualität der Lehre und unterstützt deren Weiterentwicklung

Wem nutzt QuiS?

Schon Schüler*innen können von QuiS profitieren und über eigens entwickelte Projekte Hochschulen und Studienfächer kennenlernen. Für Studieninteressierte gibt es Angebote zur Orientierung und Wahl des passenden Studienfachs. Auch Lehrer*innen erhalten Informationen und Kontakte, damit sie ihre Schüler*innen bei der Studienwahl unterstützen können.

Hauptzielgruppe sind die Studierenden. Die in den QuiS-Programmen entwickelten Studien- und Lehrformate sowie Beratungs- und Coachingangebote orientieren sich an den unterschiedlichen Voraussetzungen, Lebensumständen und Interessen und tragen so dazu bei, dass die Studierenden ihr Studium erfolgreich absolvieren können.

Den Lehrenden und Mitarbeiter*innen an den Hochschulen eröffnet QuiS jene Frei- und Experimentierräume, in denen sie neue Lehr- und Betreuungskonzepte erproben oder digitale Formate mit Präsenzlehre und intensiver Diskussion kombinieren können. Zugleich fördert QuiS hochschuldidaktische Fortbildung sowie die hochschulübergreifende Zusammenarbeit von Lehrenden und Mitarbeiter*innen.

Die Hochschulen erhalten z.B. die Möglichkeit, ihre Studienstrukturen flexibler auf die Lernfortschritte ihrer Studierenden, deren Erfahrungen und Lebensalltag abzustimmen. Gefördert werden außerdem die kontinuierliche Entwicklung von Studium und Lehre – die so genannte Qualitätssicherung – sowie hochschulweite Zentren, an denen die Studierenden fachübergreifende Fähigkeiten (wie Schlüsselkompetenzen, akademisches Schreiben oder Methodeneinsatz) erwerben. Schließlich fördert QuiS den Austausch zwischen den hessischen Hochschulen und unterstützt in besonderem Maß Kooperationsprojekte.


Welche QuiS-Förderlinien gibt es?

QuiS21

Die zentrale Förderlinie von QuiS ermöglicht Programme für Lehre und Studium, welche sich an den spezifischen Interessen und Bedürfnissen der Studierenden orientieren und die Lehrprofile der einzelnen Hochschulen sichtbar machen. Gefördert werden unter anderem Projekte zu Diversität und Vielfalt, zur Gleichstellung in MINT-Fächern, zu Studienorientierung und Studieneinstieg sowie zur Internationalisierung.

Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Hochschulkooperationen. So wird ein Studium der angepassten Geschwindigkeiten gefördert, das alle hessischen Hochschulen für Angewandte Wissenschaften anbieten. Es wird die (regionale) Zusammenarbeit von Hochschulen bei der Studienorientierung unterstützt sowie die Entwicklung von E-Learning-Settings finanziert.

Als Teil der Förderlinie QuiS21 können die Hochschulen zudem Hybridkonzepte erproben, die Präsenzlehre und digitale Veranstaltungen zusammenführen. So sollen die Erfahrungen aus der Corona-Pandemie für die Zukunft nutzbar werden. Gut 14 Millionen Euro stehen hierfür zur Verfügung.

Die Mittelvergabe erfolgte kompetitiv: Die Projektanträge wurden von den sechs externen Wissenschaftler*innen der Kommission Studienerfolg bewertet.

Die Gesamtlaufzeit von QuiS21 erstreckt sich von Mitte 2021 bis Ende 2025. In diesem Zeitraum ist die Programmlinie mit rund 100 Millionen Euro ausgestattet.

QuiS_Flex

29 Prozent der Studierenden wenden weniger als 25 Stunden wöchentlich für ihr Studium auf, 26 Prozent haben eine abgeschlossene Berufsausbildung, 11 Prozent sind gesundheitlich beeinträchtigt – vielfältige Bildungsbiographien und Lebensumstände zeigen, dass Studium und Lehre flexibler gestaltet werden müssen. Und zwar in mehrfacher Hinsicht: inhaltlich, methodisch, zeitlich und räumlich. Um auf all diesen Ebenen Verbesserungen zu erzielen, müssen die unterschiedlichen Studierendengruppen untersucht und ihre genauen Bedürfnisse analysiert, Konzepte und Pilotstudiengänge entwickelt sowie neue Formate für Organisation, Lehre und Betreuung erprobt werden. Hierfür stellt QuiS_Flex den Hochschulen über drei Jahre gut 14 Mio. Euro zur Verfügung.

In dieser Summe enthalten ist auch ein hochschulübergreifendes Budget, das den Austausch unter den Hochschulen fördern soll und es ihnen ermöglicht, gemeinsame Workshops zu veranstalten, neue Instrumente zur Studiengangsentwicklung zu erarbeiten oder Studien zu beauftragen.

Das Förderprogramm QuiS_Flex wurde in zwei Workshops der „Kommission Studienerfolg“ entwickelt – gemeinsam von Hochschulleitungen, Studierenden, externen Expert*innen sowie dem HMWK.

QuiSDuaL

Wer dual studiert, kombiniert ein Hochschulstudium mit Praxisphasen in einem Unternehmen. Das bringt nicht nur finanzielle Vorteile und intensive Praxis, sondern gibt jungen Menschen jenseits der großen Städte die Möglichkeit, in ihrer Heimatregion zu lernen und zu arbeiten. Das duale Studium vor allem im ländlichen Raum fördert QuiSDuaL mit jährlich 2,5 Mio. Euro. Die Förderung erfolgt in der Laufzeit des Hessischen Hochschulpakts 2021-2025 parameterbasiert anhand der Anzahl der dual Studierenden im ländlichen Raum.

QuiS_Plus

Während der Corona-Pandemie benötigten viele Studierende in besonderer Weise Betreuung, Coaching oder psychologische Unterstützungetwa, weil sie in der Pandemie stressempfindlicher geworden sind, sich selbst weniger motivieren konnten oder sogar an Studienabbruch dachten. Im Jahr 2021 wurden den Hochschulen im Rahmen von QuiS_Plus rund 1 Mio. Euro für zusätzliche Beratungs- und Hilfsangebote sowie Maßnahmen, die die soziale Vernetzung und Interaktion von Studierenden fördern, zur Verfügung gestellt.


Wie arbeitet QuiS?

Im Zuge gesellschaftlicher Veränderungen steigen sowohl die Anforderungen an die Hochschullehre als auch die Chancen, durch gute Lehre und Studienbedingungen zu mehr Durchlässigkeit und Chancengerechtigkeit im Bildungssystem beizutragen.

Um die multiplen Anforderungen und Veränderungen im Hochschulsystem adäquat aufgreifen zu können, setzt QuiS auf einen kooperativen Ansatz, in dem sowohl die 14 hessischen Hochschulen untereinander als auch das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur intensiv zusammenarbeiten. Gemeinsam werden aktuelle Entwicklungen und Bedarfe analysiert, um auf dieser Grundlage Förderprogrammen zu gestalten. Neben der Perspektive der Hochschulleitungen und Wissenschaftler*innen fließt auch die der Studierenden und externen Expert*innen in die Entwicklung von Förderprogrammen ein.


Was macht die Kommission Studienerfolg?

Die Kommission Studienerfolg ist das wichtigste Forum zur Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und Wissenschaftsministerium im QuiS-Programm. Sie dient dem Austausch und der Diskussion von aktuellen Fragen der Hochschullehre, wirkt an der Gestaltung der QuiS-Förderlinien mit und setzt so Impulse für die Weiterentwicklung von Studium und Lehre.

Wie sieht die Gestaltung der Hochschullehre nach Corona aus? Wie kann das Studium flexibilisiert werden? Welche Auswirkungen hat KI auf die Hochschulbildung? Diesen und ähnlichen Themen hat sich das Forum bisher gewidmet. Mit der Kommission Studienerfolg setzt das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur einen Fokus auf die Qualität von Lehre und Studium und deren Weiterentwicklung.

Der Kommission gehören an:

  • die Vizepräsident*innen für Studium und Lehre der 14 hessischen Hochschulen,
  • Studierende der unterschiedlichen Hochschultypen,
  • eine Vertreterin der Landeskonferenz der hessischen Hochschulfrauen- und Gleichstellungsbeauftragten
  • sechs externe Lehrexpert*innen
  • Vertreter*innen des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst

Die Mitglieder des externen Expertengremiums, das QuiS seit 2021 begleitet, sind:

  • Prof. Dr. Karin Donhauser (HU Berlin), Vorsitzende
  • Prof. Dr. Andrea Bührmann (Uni Göttingen)
  • Prof. Dr. Sylvia Heuchemer (TH Köln)
  • Prof. Dr. Ansgar Kirsch (FH Aachen)
  • Dr. Peter Salden (Ruhr-Universität Bochum)

Welche Hochschulen nehmen teil?

Alle Hochschulen in Trägerschaft des Landes Hessen sind an einem oder mehreren QuiS-Förderprogrammen beteiligt. Es sind dies die Technische Universität Darmstadt, die Goethe-Universität Frankfurt am Main, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Universität Kassel, die Philipps-Universität Marburg, die Hochschule Darmstadt, die Frankfurt University of Applied Sciences, die Hochschule Fulda, die Technische Hochschule Mittelhessen, die Hochschule RheinMain, die Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main, die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, die Hochschule für Bildende Künste – Städelschule Frankfurt am Main sowie die Hochschule Geisenheim.