Auf einen Blick
Für: Internationale Medizinstudierende
Themen: Sprachkenntnisse ausbauen; Interkulturelle Achtsamkeit entwickeln; Patient*innenrechte verstehen; Gemeinsam auf Prüfungen vorbereiten; Studienerfolg steigern
Ort: Justus-Liebig-Universität Gießen
Dieses Projekt erweitert das Unterstützungsangebot für internationale Studierende. Einzigartig in Deutschland, aber im Einklang mit der hessischen Integrationspolitik, zielt unser Projekt darauf ab, das große Potenzial der internationalen Medizinstudierenden zu nutzen. Durch ihren erfolgreichen Studienabschluss sollen medizinische, soziale und kulturelle Multiplikator-Effekte entfaltet werden.


Die JLU hat sich folgende Ziele gesetzt:
- Die deutsche Sprachkompetenz der internationalen Medizinstudierenden wird durch gemeinsames Lernen mit deutschen Medizinstudierenden unter Anleitung didaktisch geschulter Tutorinnen im GAIA-Café (Gemeinsam Aktiv für Interkulturellen Austausch) und durch zielgruppen- und bedarfsorientierte Kurse des akademischen Auslandsamtes der JLU (AAA) mit dem Fokus auf den medizinisch-wissenschaftlichen Bereich gefördert, um den Studienerfolg zu steigern.
- In der Interkulturellen Ambulanz am Universitätsklinikum Gießen lernen internationale und deutsche Studierende gemeinsam in Kleingruppen im direkten Patientinnenkontakt die Bedeutung kultureller Besonderheiten kennen und integrieren dieses Wissen in ihr weiteres Medizinstudium.
- Die medizinischen Kenntnisse und Fähigkeiten internationaler Studierender im klinischen Abschnitt des Studiums werden wertschätzend genutzt, indem sie bei Aufklärungsgesprächen für Patientinnen mit Migrationshintergrund als Übersetzerinnen fungieren. Innerhalb des Projekts werden auch die rechtlichen Fragestellungen zu dieser Einsatzmöglichkeit in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Rechtswissenschaft der JLU bearbeitet.
- Den internationalen Studierenden wird zusammen mit deutschen Studierenden im Rahmen der Vermittlung interkultureller Kompetenzen auch eine Einführung in das deutsche Rechtssystem mit den aus dem Grundgesetz abgeleiteten Patientinnenrechten angeboten. Eine Exkursion zur Gedenkstätte Hadamar ist Teil dieses Angebots.
- Langfristig soll mit dem Projekt auch eine deutliche Verbesserung der medizinspezifischen Aufklärungen für Patientinnen mit Migrationshintergrund und der praktischen Ausbildung aller Medizinstudierenden erreicht werden.
- Das Projekt wird über die gesamte Laufzeit durch das Institut für Soziologie der JLU Gießen wissenschaftlich evaluiert und begleitet. Letztendlich soll die medizinische Versorgung von Patient*innen mit Migrationshintergrund nachhaltig durch die Entwicklung interkultureller Achtsamkeit im Medizinstudium verbessert werden.
Dies soll durch ein Modellprojekt erreicht werden, das nicht nur sichtbar ist, sondern auch darauf abzielt, übertragbare Strukturen zu schaffen, die an anderen Standorten genutzt werden können.


Ansprechpartner*in
Dr. Holger Repp und PhD Sima Shenavai, Justus-Liebig-Universität Gießen