Zusammenfassung
QuiS_Flex: Flexibilisierung von Studium und Lehre an den hessischen Hochschulen
Vertretungen der hessischen Hochschulen und des HMWKs kamen am 07. November 2025 in der Aula der Justus-Liebig-Universität Gießen zusammen, um im QuiS_Flex-Meta-Workshop „Zukunft des Studierens“ neue Perspektiven für die Hochschulbildung 2035 zu entwickeln. Der Tag orientierte sich am UNESCO-Futures-Literacy-Ansatz und bot Raum für kreatives Denken, Austausch und konkrete Handlungsideen.
Vielfältige Zukünfte im Blick
Zu Beginn begrüßten Prof. Dr. Alexander Goesmann und Dr. Astrid-Solveig Loubal die Gäste und ordneten die Veranstaltung in den Kontext gesellschaftlicher und technologischer Veränderungen ein. Die anschließende Moderation übernahmen der Volkswirt und Future-Literacy Experte Dr. Stefan Bergheim und die Transformationsberaterin Valeria Berghoff-Flüel. Zu Beginn arbeiteten die Teilnehmenden in mehreren Schritten mit unterschiedlichen Zukunftsformen:
In den Überlegungen zu den wahrscheinlichen Zukünften zeigte sich ein Bild einer stärker digitalisierten Hochschullandschaft, die durch flexible Lernwege, interdisziplinäre Formate und hybride Lehrangebote geprägt ist. Die künftige Studierendenschaft wird internationaler und heterogener sein und häufiger berufsbegleitend studieren. Gleichzeitig wird die Hochschule auch künftig ein wichtiger sozialer Ort bleiben, der Austausch und Begegnung ermöglicht.
In der Auseinandersetzung mit den wünschenswerten Zukünften entwarfen die Teilnehmenden das Bild einer modernen und zugleich menschlich geprägten Hochschule. Sie stellten sich eine Lernumgebung vor, die individuelle Wege ermöglicht, Selbstwirksamkeit stärkt und eine wertschätzende, dialogorientierte Lernkultur pflegt. Eine zentrale Rolle spielte dabei die Idee eines Hochschulalltags, der genügend Zeit und Freiräume für Lernen und persönliche Entwicklung bietet.
Durch das gezielte Verändern zugrunde liegender Annahmen entstanden schließlich alternative Zukünfte, die bewusst ungewohnte und überraschende Szenarien eröffneten. Diese halfen den Teilnehmenden, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen und neue Handlungsspielräume sichtbar zu machen.
Gemeinsamer Kompass für die Zukunft
In einem nächsten Schritt wurden aus den vielfältigen Gedanken und Ideen zentrale Wünsche herausgearbeitet. Diese wurden zu einem Zukunftskompass verdichtet, der die Hochschule als offenen Raum der Begegnung beschreibt – als Ort, an dem wertschätzendes Lernen, Austausch und Experimentieren selbstverständlich sind. Der Kompass betont die Bedeutung einer evidenzbasierten Wissenschaftskultur, die gesellschaftliche Relevanz sichtbar macht und Studierende zur aktiven Teilhabe befähigt. Ebenso hob er den Wunsch nach individuell gestaltbaren Bildungswegen hervor, die ausreichend Freiräume bieten und zugleich verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Technologien, insbesondere mit KI, fördern.
Konkrete Handlungsideen
Zum Abschluss entwickelten die Teilnehmenden erste Handlungsempfehlungen. Die Themen reichten von der Rolle der Hochschule im gesellschaftlichen Wandel über die Frage, wie Innovation dauerhaft in der Lehre verankert werden kann, bis hin zu Überlegungen zur Zukunft der Fächerstrukturen und zur Stärkung kritischer Reflexionskompetenzen im Umgang mit KI. Diese Empfehlungen sollen im weiteren hochschulübergreifenden Austausch aufgegriffen und weiterentwickelt werden.
Der Workshop machte deutlich, wie engagiert und vorausschauend die hessischen Hochschulen an der gemeinsamen Gestaltung der Zukunft des Studierens arbeiten. Er bildet einen wichtigen Ausgangspunkt für weitere Kooperationen und für die Weiterentwicklung innovativer Ideen in der Hochschullehre.
ANSPRECHPARTNERIN
Dr. Astrid-Solveig Loubal, Koordination QuiS_Flex-Meta