Auf einen Blick
Für: Studierende, Lehrende
Themen: Flexibilisierung des Studiums, Lehr- und Lernformate, Kollaboratives Arbeiten, Digitalisierung, Hochschuldidaktik, Kompetenzorientierung, Future Skills
Ort: Hochschule Geisenheim
Lernraum der Zukunft
In den letzten fünf Jahren hat sich das Lehren und Lernen an den Hochschulen rasant verändert. Neben den klassischen Vorlesungen und Seminaren werden neue Konzepte wie Flipped Classroom, Blended Learning und asynchrone Lehre verfolgt. Beschleunigt wird diese Entwicklung einerseits durch die Erfahrungen aus der Pandemie, zum anderen durch die Erwartungshaltung seitens einer Studierendenschaft, die zunehmend heterogener wird und vorwiegend den Digital Natives entstammt.
Lehr- und Lernmittel sind heute im Idealfall jederzeit abrufbar, weltweit verfügbar und können flexibel genutzt werden. Das hat unmittelbare Folgen für das Lehren und Lernen in der Hochschule: Barrierearmen Lernräumen für flexible Lehr- und Lernformate kommen hier eine immer größere Bedeutung zu. Die Hochschule Geisenheim plant daher den Umbau eines Vorlesungs- und Seminarraums zu einem prototypischen Lernlabor für kollaboratives und kompetenzorientiertes Lehren und Lernen: das CoLAB.
Ein Prototyp entsteht
Flexibel und multifunktional soll das Raumkonzept sein und schnell für unterschiedliche Arbeitszwecke konfigurierbar (Raum-in-Raum-Konzept). Durch frei positionierbare Trennwände und innovatives, flexibel einsetzbares Mobiliar entstehen veränderbare Lerninseln für unterschiedliche Arbeitsformen.
Mit diesem neuartigen Lehr- und Lernsetting wird zugleich ein Raum-Prototyp entwickelt, der auch in anderen Gebäuden der Hochschule geplant und umgesetzt werden kann.
Im Bereich der digitalen Lehre folgt die Hochschule dem Konzept des Constructive Alignment. Entsprechend sind Lernziele, Lehr- und Lerninhalte sowie Prüfungen konsequent aufeinander abgestimmt. Um die Studierenden der HGU bestmöglich auf den späteren Berufsalltag vorzubereiten, stehen neben Fachkompetenzen insbesondere auch fachunabhängige Kompetenzen wie etwa Team- und Präsentationsfähigkeit sowie die Bildung von Future Skills im Fokus der Lehre. Konzeptionell umgesetzt werden diese Lernphilosophien durch kompetenzorientiertes Lehren und Lernen, Lernen an konkreten Problemstellungen, Lernen über Kommunikation und Kollaboration, Peer Learning, kreatives Lernen sowie analytisches und kritisches Hinterfragen. Die Dozierenden nehmen bei der Vermittlung die Rolle von Lernbegleiter*innen ein.
Das CoLAB bietet den Studierenden eine Lernumgebung, in der sie sämtliche Kompetenzen in einem individuellen Lerntempo und selbstreflexiv erarbeiten können.
Genutzt werden kann das CoLAB für klassische Vorlesungen und Seminare sowie als Kollaborations- und Experimentierraum für Student*innen, Dozent*innen und Mitarbeiter*innen (z.B. Projektteams). Primäre Zielgruppe des Projektes sind Lehrende, die in flexiblen, kompetenzorientierten Lehrveranstaltungen die Zusammenarbeit mit und unter den Studierenden fördern wollen (Shift From Teaching to Learning).
Zusätzlich dient der Raum den Studierenden der HGU in Leerzeiten für das individuelle Lernen oder das Arbeiten im Team. Die Reservierung des CoLAB erfolgt über ein Buchungssystem.
In einer zweiten Projektphase sollen an verschiedenen Standorten des Campus zusätzlich gesonderte Räume für individuelles, studentisches Lernen realisiert werden.
Ansprechpartner*in
Dr. Kai Oliver Thielking, Hochschule Geisenheim