Zusammenfassung
QuiS_Flex: Flexibilisierung von Studium und Lehre an den hessischen Hochschulen
Innovative Projekte und Strategien zur Anpassung an moderne Bildungsanforderungen
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur (HMWK) fördert seit 2023 an den hessischen Hochschulen so genannte QuiS_Flex-Projekte, mit denen Studium und Lehre flexibler gestaltet werden sollen. Ziel ist es, auf die zunehmend heterogene Studierendenschaft und den demografischen Wandel einzugehen. Am 11. Juli 2025 begrüßte Prof. Dr. Alexander Goesmann, Vizepräsident für Studium und Lehre, die hessischen Hochschulen sowie das HMWK zu dem Workshop „Unsere QuiS_Flex-Projekte – Status quo, Mehrwert und Ausblick“. Er betonte die entscheidende Bedeutung einer Anpassung der Bildungslandschaft an die demografischen und beruflichen Realitäten der Studierenden. Die Veranstaltung wurde von der Graphic Recorderin Ka Schmitz dokumentiert, um die wichtigsten Erkenntnisse und Diskussionen visuell festzuhalten. Dr. Astrid-Solveig Loubal führte thematisch in den Workshop ein und stellte die fünf Dimensionen der Flexibilisierung vor: zeitlich, methodisch, formal, räumlich und inhaltlich. Ziel des Workshops war es sichtbar zu machen, wie diese Dimensionen an den hessischen Hochschulen adressiert werden und den Austausch von Erfahrungen aus den vielfältigen Projekten zu fördern.

Den Auftakt bildeten mehrere Impulsvorträge, die verdeutlichten, dass Flexibilisierungsprojekte häufig mehrdimensional angelegt und die verschiedenen Dimensionen eng miteinander verknüpft sind, anstatt sich nur auf einen einzelnen Aspekt zu konzentrieren.

Im Anschluss moderierte Prof. Dr. Claudia Schmeink, Wirtschaftspsychologin und Coach, die interaktiven Austauschformate. Dazu gehörten World-Cafés, bei denen die Teilnehmenden ihre eigenen Erfahrungen zur Flexibilisierung sowie die gewonnenen Erkenntnisse miteinander teilten und reflektierten.

Dabei wurden folgende Herausforderungen und Chancen besonders deutlich: Die Notwendigkeit besteht, eine Balance zwischen klaren Strukturen und der erforderlichen Flexibilität und Freiheit zu finden. Zudem ist es wichtig, die Konsequenzen und Auswirkungen von Änderungsmaßnahmen zu evaluieren und in die Planungen einzubeziehen. Die flexible Gestaltung von Lernorten und der Ausbau digitaler Angebote wurden zusätzlich als wesentliche Elemente identifiziert, um mehr Flexibilität in der Lehre zu ermöglichen. Des Weiteren wurde diskutiert, wie die Hochschule als Präsenzuniversität auch weiterhin einen klaren Mehrwert für Studierende bieten kann. Die Umstrukturierung für mehr Flexibilität kann auch den Lehrenden Freiräume verschaffen und Raum für neue Lehrinhalte schaffen. Allerdings stehen Flexibilisierungsvorhaben häufig vor rechtlichen und infrastrukturellen Herausforderungen, die durch ein Umdenken überwunden werden müssen. Es wurde auch über die Anerkennung von extern erworbenen Kenntnissen gesprochen. Eine schrittweise Anerkennung wurde als ein effektiver Weg betrachtet, Vertrauen zu schaffen und ein faires und effektives System zu entwickeln.

Zum Abschluss des Workshops sammelten die Teilnehmenden Wünsche für die Zukunft: Sie wünschen sich eine intensivere Zusammenarbeit der hessischen Hochschulen, flexiblere Rahmenbedingungen und eine stärkere finanzielle Unterstützung erfolgreicher Projekte. Die Förderung von Innovation und Offenheit für Experimentierräume wurden als entscheidend angesehen, um Lehre und Studium noch flexibler und zukunftsorientierter zu gestalten. Der regelmäßige Austausch zwischen den Hochschulen und der Ausbau hochschulübergreifender Lösungen, insbesondere in der Digitalisierung, sollen die Weiterentwicklung der Flexibilisierung vorantreiben.
Der Workshop verdeutlichte eindrucksvoll, dass die Flexibilisierung im Studium nicht nur notwendig, sondern auch machbar ist. Die präsentierten Projekte und intensiven Diskussionen zeigten, dass durch Zusammenarbeit, Austausch und Innovation viel erreicht werden kann. Die hessischen Hochschulen sind auf einem guten Weg, die Zukunft des Studierens aktiv zu gestalten.
Workshopprogramm – 11. Juli 2025
Agenda
10.00 Uhr | Begrüßung |
10.15 Uhr | Projekt „Alternative Studienverlaufspläne“ Dr. Peter Gorzolla (Goethe-Universität Frankfurt) |
10.40 Uhr | Study Just in Time. Entwicklung zeitlich und räumlich flexibler curricularer Studienelemente M.Sc. Dipl.-Inf. Hans-Martin Pohl (Hochschule Fulda) |
11.05 Uhr | Vielfalt und Flexibilität im Studium: Der interdisziplinäre Bachelor-Studiengang „Liberal Arts & Sciences“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen Sarah Homberger und Dr. Charlotte Kitzinger (Justus-Liebig-Universität Gießen) |
11.25 Uhr | Unsere Erfahrungen mit den Flexibilisierungsdimensionen |
11.30 Uhr | Kaffeepause |
11.45 Uhr | Nichtlineare Bildungswege stärken – mit Career2Bio zu mehr Durchlässigkeit und Sichtbarkeit Eva Weyer, PD Dr. Ulrike Homann und Ricarda Seiler (Technische Universität Darmstadt) |
12.10 Uhr | Bachelor Angewandte Ingenieurwissenschaften an der Hochschule RheinMain – Flexibilisierung als Change Prozess Prof. Dr. Daniel Münstermann und Dr. Petra Kreis-Hoyer (Hochschule RheinMain) |
12.30 Uhr | Mittagspause |
13.15 Uhr | Lessons Learned World-Café |
14.45 Uhr | Kaffeepause |
15.05 Uhr | Unsere QuiS_Flex-Journey |
15.20 Uhr | Kreative QuiS_Flex-Mini-Zukunftsvision |
15.50 Uhr | Ergebnisse im Bild Ka Schmitz |
15.55 Uhr | Ausblick, Dank und Verabschiedung |
ANSPRECHPARTNERIN
Dr. Astrid-Solveig Loubal, Koordination QuiS_Flex-Meta