Pressemitteilung THM | 02.10. 2024
Nicht nur Studieninhalte unterliegen einem stetigen Wandel. Auch Studienbedingungen und Lehrformate sollten stets aktuell sein. Diesem Ziel verschreibt sich das hessische Landesprogramm QuiS. Die 14 beteiligten Bildungsstätten haben bei der Jahrestagung in Wetzlar über flexibles Studieren, Bildungsgerechtigkeit, Studienerfolgsbedingungen und neue Lehrformate diskutiert.
„Mit QuiS reagiert die Landesregierung auf die Bedürfnisse einer zunehmend heterogenen und diversen Studierendenschaft sowie auf die Internationalisierung des Studiums. QuiS gibt uns die Möglichkeit schnell und direkt auf aktuelle Herausforderungen zu reagieren. Mit dem Programm wollen wir die Durchlässigkeit im Bildungssystem erhöhen, Studierenden ein chancengerechtes Studium ermöglichen und sie zu einem erfolgreichen Studienabschluss führen“, begrüßte Christoph Degen, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, die Beteiligten aus Wissenschaft, Administration und Hochschulpräsidien. Seit 2021 arbeiten die hessischen Hochschulen, unterstützt durch das Förderprogramm QuiS (Qualität in Studium und Lehre in Hessen), an vielfältigen Projekten zur Entwicklung der Hochschullehre. In der Laufzeit des aktuellen Hessischen Hochschulpaktes stehen rund 130 Millionen Euro zur Verfügung.
Koordiniert wird das Programm von der QuiS-Servicestelle an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen. Deren Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Katja Specht, sprach dem Programm zu, die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Hochschulen gestärkt und den Austausch von Ideen und Best Practices gefördert zu haben. „QuiS ist zu einer Marke geworden, die für Innovation und nachhaltige Qualität in Studium und Lehre in Hessen steht“, sagte sie: Das breite Spektrum von QuiS umfasse Themen und Projekte aus den Bereichen Internationalität und Diversität, über Future Skills und Mental Health bis hin zur Flexibilisierung des Studiums.
Die Tagung als Netzwerk- und Arbeitstreffen im Leitz-Park des Kameraherstellers Leica diente dem vertieften Austausch über Ansätze und Ideen. Das Rahmenprogramm wurde moderiert von Prof. Dr. Claudia Schmeink und Jörg Pulfrich, die Plenumsdiskussionen leiteten und die Vorstellung von Workshop-Ergebnissen übernahmen. In zwei Runden mit je vier Workshops wurden die in den Grußworten benannten Schlagworte diskutiert, aber auch ganz konkrete Fragen behandelt, etwa: „Wie können wir Entscheidungskompetenzen bei Teilnehmenden von Orientierungssemestern stärken?“
Ihre ganz individuelle Perspektive auf die in QuiS bedachten Fragestellungen gaben Studierende, aber auch Mitglieder der Präsidien, Hochschuldidaktiker sowie Mitglieder der „Kommission Studienerfolg“. Sie kamen als Reaktion auf die Keynote von PD Dr. Malte Persike zu Wort. Er ist Wissenschaftlicher Leiter des Centers für Lehr- und Lernservices der RWTH Aachen. In seinem Vortrag „Die Blended University – Auf dem Weg zur Lernarchitektur der Zukunft“ griff er die Idee des Blended Learning als Kombination von digitalen und analogen Lehrformaten auf und übertrug sie auf alle Teilbereiche einer Hochschule. „Die Umsetzung der Blended University wirkt auf Servicestrukturen, Raumgestaltung, das Rollenverständnis aller Mitarbeitenden, die gemeinsame Arbeit verschiedener Akteure und verändert im Ergebnis maßgeblich die Kultur des gesamten Systems Hochschule“, plädierte er für mutiges Denken über die ausschließliche Modernisierung der Lehre hinaus. Sein Fazit: Für die Realisierung der Blended University brauche es einen strategischen Change-Prozess, der partizipativ mit allen Statusgruppen erarbeitet und umgesetzt wird.
Video-Statements der Tagungsteilnehmer: “QuiS ist …”
Im Rahmen der QuiS-Tagung bestand für alle 14 hessischen Hochschulen die Möglichkeit in einer virtuellen Posterausstellung die Bedeutung der QuiS-Projekte für die jeweilige Hochschule zu präsentieren und zu diskutieren.
Blättern Sie sich durch die Dokumentation der virtuellen Posterausstellung, die neben dem Grußwort von Minister Timon Gremmels auch das Abstract der Keynote von PD Dr. Malte Persike enthält.
Rückblick auf das Tagungsprogramm und die Workshops
Tagungsprogramm | 01. 10.2024
Ab 9.00 Uhr
Ankommen
- Registrierung zur Tagung
- Aufbau Info-Lounge
10.00 Uhr
Begrüßung | Prof. Dr. Katja Specht | Vize-Präsidentin der Technischen Hochschule Mittelhessen
Grußworte | Staatssekretär Christoph Degen, Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur
Begrüßung | Prof. Dr. Claudia Schmeink, Jörg Pulfrich | Moderationsteam
10.30 Uhr
Keynote | Die Blended University – Auf dem Weg zur Lernarchitektur der Zukunft | PD Dr. Malte Persike, RWTH Aachen
11.15 Uhr
Ausgewählte Perspektiven zur Keynote:
- Studierende
- Mitglieder der Hochschulleitung
- Hochschuldidaktiker
- externe Experten der Kommission Studienerfolg
Plenumsdiskussion
12.00 Uhr
Mittagspause/-buffet | Vienna House Wetzlar
Networking | LIVINGroom
13.30 Uhr
Workshop Runde A* | 4 parallele Workshops
Alternativ: Barcamp I
Alternativ: Besuch Leica Welt | Leitz Museum (optional)
15.00 Uhr
Kaffeepause | Networking
15.15 Uhr
Workshop Runde B* | 4 parallele Workshops
Alternativ: Barcamp II
Alternativ: Besuch Leica Welt | Leitz Museum (optional)
16.45 Uhr
Kaffeepause | Networking
17.00 Uhr
Plenumsdiskussion | Vorstellung Workshopergebnisse
17.45 Uhr
Abschluss-Show-Vortrag | Christoph Rummel
18.15 Uhr
Ende der offiziellen Veranstaltung
18.30 Uhr
Get-Together im Leitz Café (optional)
22.00 Uhr
Ende
Workshop 1: Future Learning Spaces (fuels) – Innovative Lehre in 360°, AR und VR
Workshop 2: Talentscouting – ein Baustein zur Verringerung von Chancenungleichheit im Bildungsverlauf von Schüler*innen in Hessen?
Workshop 3: Wirkungsorientierte Projektevaluation – Herausforderungen, Chancen und Erfahrungen
Workshop 4: Die School of Personal Development and Education (ScoPE) – Mental Health, Future Skills und transformative Hochschuldidaktik
Workshop 5: Diversität im Hochschulkontext – Herausforderungen und Chancen für Studierende
Workshop 6: Lebensweltbezug und Flexibilisierung von Studium und Lehre am Beispiel des Lehramt-Studiums: Lehrkräftebildung – divers, flexibel und professionell; Ansätze zum Umgang mit individuellen Lebenssituationen von Lehramtsstudierenden in Darmstadt, Marburg und Frankfurt
Workshop 7: Die Qual der Wahl! Wie können wir Entscheidungskompetenzen bei Teilnehmer*innen von Orientierungssemester stärken?
Workshop 8: Studienerfolg der Zukunft prototypen mit der LEGO SERIOUS PLAY Methode
Ansprechpartner*in
Christina Neumann, QuiS-Servicestelle, Technische Hochschule Mittelhessen