Pressemitteilung 19. September 2023
Kaum eine hessische Institution dürfte so vielfältig sein wie die Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW): Neue Studierende aus dem In- und Ausland mit Berufsqualifikation oder Abitur und in unterschiedlichen Lebensaltern beginnen jedes Semester ihr Studium. Die Diversität, eine Stärke der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und weiterer HAWs, birgt aber auch Gefahren: Der gemeinsame Einstieg ins Studium kann aufgrund verschiedener Ausgangssituationen schnell unter- oder überfordern. Umso wichtiger ist es, individuelle Stärken und Schwächen zu berücksichtigen, damit der Start gut gelingt.
Der von der THM ausgerichtete „Transfertag zum Studieneinstieg“ machte das zum Thema. Geladen waren Vertreter der hessischen Hochschulen, um gemeinsam herauszufinden, mit welchen Problemen sich Studieneinsteiger heute konfrontiert sehen. Begrüßt wurden die Teilnehmer von der THM-Vizepräsidentin Prof. Dr. Katja Specht, die sichtlich erfreut über den „persönlichen Austausch der acht hessischen Hochschulen“ war. Es gehe darum, „Impulse zu setzen“. Das hat die THM bereits getan: So drehte sich der Transfertag unter anderem um „GettING Started“.
Es gehe darum, Impulse zu setzen.
Dabei handelt es sich um ein Modellprojekt der THM, Hochschule Fulda und Hochschule Darmstadt. Die Idee ist, das Bachelor-Studium in besonders anspruchsvollen natur- und ingenieurwissenschaftlichen Fächern um zwei BAföG-fähige Semester zu strecken. Zu Beginn erfolgt eine Kompetenzanalyse: Welches Niveau hat die Studentin oder der Student in Schulfächern wie Mathematik, Biologie, Physik oder Chemie? Zudem erhalten die Teilnehmenden organisatorische Unterstützung zur Sozialisation an der Hochschule, begleitet durch Mentorinnen und Mentoren – meist Kommilitonen, die selbst am Programm teilgenommen haben. „Wir erreichen durch diese Kleingruppen eine viel direktere Identifikation mit Hochschule und Studienfach als in klassischen Veranstaltungen zur Studienorganisation“, erläutert Prof. Katja Specht. Dies alles soll ein reibungsloses Ankommen an der Hochschule möglich machen.
Das Ganze ist eines von mehreren Programmen, die unter dem Übergriff „Studium der angepassten Geschwindigkeit“ (SaG) von den verschiedenen hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften bereitgestellt werden. Finanziert werden diese bis 2025 vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) im Rahmen des Projekts „Hohe Qualität in Studium und Lehre, gute Rahmenbedingungen des Studiums“ (QuiS).
Audio – Poetic Recording zum Transfertag 2024:
Menschen sind unterschiedlich, wie soll dann das Studium gleich sein?
Dr. Clemens Bohrer, stellvertretender Leiter des Referats Studium und Lehre, vertrat das Ministerium beim Transfertag und überreichte den Förderbescheid für das laufende Jahr über eine Million Euro. Er kennt die Herausforderungen des Studiums aus eigener Erfahrung. Seinen Studienanfang hat der gelernte Heizungsbauer noch „genau in Erinnerung, obwohl es 30 Jahre her ist“. Sein Resümee: „Menschen sind unterschiedlich, wie soll dann das Studium gleich sein?“
Ansprechpartner*in
Dr. Susanne Reisinger Technische Hochschule Mittelhessen
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