Orientierungsstudiengang plusMINT

Auf einen Blick


Für: Schüler*innen, Studieninteressierte, Studierende, Lehrer*innen, Lehrende, Hochschulpolitik


Themen: MINT-Orientierungsstudiengang mit Bachelorabschluss, Modellstudiengang – innovatives interdisziplinäres Studienangebot, Stärkung der Studieneingangsphase, Erhöhung der Studienerfolgswahrscheinlichkeit, Förderung unterrepräsentierter Studierendengruppen, Orientierung statt Studienzweifel


Ort: Universität Kassel


Das Kasseler Modell der MINT-Orientierung


Junge Menschen für ein MINT-Studium begeistern, den Studieneinstieg erleichtern, Studierkompetenzen fördern, interdisziplinäre Zusammenhänge verdeutlichen, ein gesichertes Fundament für die Studienfachwahl schaffen, die Studienerfolgswahrscheinlichkeit erhöhen – diese Ziele verbinden sich mit dem Orientierungsstudiengang plusMINT, der aus Mitteln des Programms QuiS21 gefördert wird.

Seit dem Wintersemester 2019/20 ermöglicht der Bachelorstudiengang plusMINT an der Universität Kassel Studierenden in einem Orientierungsjahr das Kennenlernen von zehn verschiedenen MINT-Disziplinen unter realen Studienbedingungen. Begleitet von für die Zielgruppe entwickelten Orientierungsveranstaltungen festigen die Studierenden außerdem fachliche Basiskompetenzen und erwerben überfachliche Schlüsselkompetenzen.

Orientierungsjahr mit einmaliger Organisationsstruktur


Das Orientierungsjahr bereitet auf eine reflektierte und nachhaltige Studienfachwahl vor, die dann ab dem dritten Semester gilt. Mit Bauingenieurwesen, Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau, Mathematik, Mechatronik, Nanostrukturwissenschaften, Physik, Technomathematik und Umweltingenieurwesen steht den Studierenden ein attraktiver Katalog für die Wahl des eigenen Lieblingsfachs im weiteren Studium zur Verfügung.

Das Orientierungsstudium plusMINT an der Universität Kassel besitzt eine deutschlandweit einmalige Organisationsstruktur, bei der Orientierungsjahr und Studienschwerpunkt im Umfang eines klassischen Bachelorstudiengangs in einem Studiengang zusammengefasst sind. Die Regelstudienzeit beträgt je nach gewähltem Studienschwerpunkt acht oder neun Semester und es werden insgesamt 210 bzw. 240 Credits erworben. Davon entfallen im Orientierungsjahr 30 Credits auf einen Bereich MINT-Orientierung mit einer breiten Palette individuell wählbarer Fachveranstaltungen aus den Studienschwerpunkten. Hierbei können mehrere MINT-Disziplinen nebeneinander ausprobiert und abgeschlossene Module im Studienschwerpunkt anerkannt werden. Der Orientierungsprozess wird durch nicht-kreditierte Veranstaltungen im Umfang von 20 Semesterwochenstunden unterstützt, die fachliches Basiswissen festigen, Studier- und Methodenkompetenz vermitteln und Einblicke in interdisziplinäre Arbeitsweisen und Berufsfelder geben. In diesem MINT-Begleitprogramm werden keine Prüfungen abgelegt. Dadurch wird die Prüfungsbelastung in der Studieneingangsphase erheblich reduziert und mehr Raum für das Kennenlernen verschiedener Anschlussoptionen und für die persönliche Entwicklung geboten.

Weiterhin wird im Orientierungsjahr ein Aufbaukurs Mathematik angeboten; zudem eine interdisziplinäre Ringvorlesung, in der MINT-Fächer und Berufsfelder vorgestellt werden. MINT-Projekte führen anhand praktischer Aufgabenstellungen in die Projektarbeit ein. Peer-to-peer-Betreuung, regelmäßige Veranstaltungen mit den Projektmitarbeitenden bzw. professorale Mentor:innengesprächen ermöglichen eine intensive Beratung und Begleitung der Studierenden zu Fragen der Studienorganisation und der Fächerwahl. Eine BAföG-Förderung ist für Studierende des Studiengangs ab dem ersten Semester möglich.

Orientierungsstudienprogramme sind jung, innovativ und beschreiten mit ihren Angeboten ganz eigene Wege außerhalb der klassischen Studiengangsstrukturen. Die Universität Kassel gehört zu den Gründungsmitgliedern und aktiven Gestaltern des Netzwerks Orientierungs(studien)programme, welches 2021 unter dem Dach der Deutschen Gesellschaft für Hochschuldidaktik (dghd) gegründet wurde. Neue Formate testen, Wirksamkeit studieren, Qualität sichern, Curricula weiterentwickeln, Best Practice teilen – der Austausch mit anderen Hochschulen ist ein wichtiges Instrument bei der Einrichtung, Weiterentwicklung und Qualitätssicherung dieser neuartigen Programme.


Ansprechpartner*in

Dr. Susanne Völker, Universität Kassel


Siehe auch