Auf einen Blick
Für: Studieninteressierte, Studierende, Lehrende
Themen: Flexibles Studieren, Nachhaltiges Studieren, Individueller Studienverlauf, Pilotstudiengänge und -projekte, Studiengangsübergreifender Transfer, Hochschulweite Projektwoche
Teilprojekt von Flexibilisierung der Studienprogramme der Hochschule Fulda
Ort: Hochschule Fulda
Pilotprojekt Flexibilisierung im Studiengang “B.Sc. Food Technology”
Herausforderungen
Der Fachbereich Lebensmiteltechnologie sieht sich aktuell stark sinkenden Studierendenzahlen gegenüber und bietet vor diesem Hintergrund seinen zentralen Bachelor-Studiengang – den B. Sc. Lebensmiteltechnologie – ab dem kommenden WS 2023/24 ergänzend zum bestehenden Studienangebot
auch auf Englisch an. Da damit zu rechnen ist, dass nicht alle Studierenden aus dem Ausland aufgrund von Verzögerungen bei der Visum-Vergabe und der schwierigen Wohnsituation gleich zu Beginn des Wintersemesters vor Ort anwesend sein und am Präsenzstudium teilnehmen können, wird für die ers-
ten Semester eine Flexibilisierung bei der Gestaltung der Module durch Online-, Hybrid- oder Blended-Learning-Formate angestrebt.
Ziele
Im Zentrum der Flexibilisierungsbestrebungen stehen die folgenden Ziele:
- Neue Studierende aus dem Ausland erhalten über digitale Lehr-Lern-Angebote von Beginn an die Möglichkeit, an den Lehrveranstaltungen teilzunehmen und die angestrebten Kompetenzen zu erwerben, auch wenn sie noch nicht vor Ort anwesend sein können.
- Die frühzeitige Integration der Studierenden in bestehende Lerngruppen vor Ort wird über hybride Lehrformate und individualisierte (digitale) Feedbackformate angestrebt.
- Der Austausch international Studierender mit Lehrenden und Lernenden wird gefördert und Abbruchquoten werden verringert.
- Bestehende digitale Lehr-Lern-Arrangements werden verstetigt sowie weiterentwickelt und zur Erschließung neuer Zielgruppen für den Fachbereich genutzt.
- Eine Lehrdeputats-beachtende Umsetzung und Erprobung neuer Lernformate wird angestrebt.
Konzept
Die Flexibilisierung der Gestaltung einzelner Module kann auf unterschiedlichen Wegen erprobt werden:
Variante 1: Begleitetes Onlinestudium (siehe Darstellung Patern GO-IN-Projekt)
Bereitstellung von asynchron zu bearbeitenden Selbstlernmaterialen und regelmäßigen digitalen Übungsaufgaben in wöchentlichen Lernpaketen. Digitale Austausch- und Feedbackformate im Wochen- bzw. 2-Wochen-Rhythmus zur Klärung von Fragen und zur Begleitung des (individuellen) Lernprozesses der Studierenden.
Variante 2: Blended Learning-Design (siehe Darstellung Patern GO-IN-Projekt)
Bereitstellung von asynchron zu bearbeitenden Selbstlernmaterialen in Lernpakten (siehe Variante 1) und wöchentliche Präsenz-/Hybrid- oder Online-Meetings zur Zusammenfassung und Vertiefung der Inhalte aus den Lernpaketen. In Abhängigkeit davon, wie viel Lehrdeputat zur Verfügung steht, können
die Vertiefungstermine in hybrider Form durchgeführt werden oder wenn mehrere Paralleltermine angeboten werden können, lässt sich ein Vertiefungstermin vollständig online umsetzen.
Variante 3: Hybrid-Veranstaltung
Die regulären Veranstaltungstermine werden als Hybrid-Veranstaltung durchgeführt, so dass sich international Studierende zu den laufenden Präsenzterminen dazuschalten können. Ein individualisiertes
Sprechstunden- oder Unterstützungsangebot für diese Studierendengruppe erscheint zielführend (z.B. ergänzendes Online-Tutorium).
Variante 4: Wechsel-Modus
Da englisch- und deutschsprachige Veranstaltungen parallel laufen, werden wöchentliche Präsenztermine jeweils nur auf Deutsch (in jeder geraden Woche) bzw. auf Englisch (in jeder ungeraden Woche) durchgeführt. Die jeweils nicht in Präsenz gehaltenen Veranstaltung wird in der jeweiligen Sprache als
kommentierte Powerpoint-Datei zur Verfügung gestellt.
Weitere Ideen der Lehrenden zur Umsetzung des englischsprachigen Studiengangs werden gezielt aufgegriffen und im weiteren Verlauf in das Vorhaben integriert.
Fokussierte Dimensionen
Das Vorhaben zielt sowohl auf die methodische, räumliche und zeitliche Flexibilisierung ab.
Weiterentwicklung und Ausweitung des Projekts
Die Erfahrungen des Projekts lassen sich ausweiten auf die Gestaltung einzelner Module in bestehenden Studiengängen. Hier werden durch die Flexibilisierung insbesondere Zielgruppen adressiert, die aufgrund beruflicher Tätigkeit oder Betreuungs-/Pflegeaufgaben im häuslichen Bereich kein vollständiges Präsenzstudium besuchen können und daher aktuell mit Verzögerungen im Studienablauf bis hin zum Studienabbruch konfrontiert sind.
Des Weiteren lassen sich die Überlegung zur Gestaltung neuer Studiengänge wie z. B. eines berufsbegleitenden und/oder dualen Bachelorstudiengangs am Fachbereich nutzen.